Am vergangenen Samstag reisten die eschhöfer Faustballer mit einem großen Tross von Spielern und Fans ins saarländische Blickweiler, wo die Aufstiegsspiele zur 2.Bundesliga im Hallenfaustball ausgetragen wurden. Alle 6 teilnehmenden Mannschaften haben sich als Erster oder Zweiter in ihren Turnverbänden qualifiziert. Somit war ein hohes Niveau zu erwarten. Als amtierender Hessenmeister traf Eschhofen in der Vorrunde auf den Gastgeber TV Blickweiler und den Turnerbund Oppau II.

Volle Konzentration war bereits im ersten Spiel gegen Blickweiler gefordert. Schon im ersten Satz erkannte man, wo die Reise heute hingehen würde, sollte man nicht hellwach auf dem Platz stehen. Von Anfang an mussten die Eschhöfer zeigen, was in ihnen steckt. Jeder kleinste Fehler wurde mit einem Punkt bestraft, welches sich auf beiden Seiten und über das ganze Turnier bei allen Mannschaften zeigen sollte. Ein hart umkämpfter erster Satz (12:10) zugunsten von Eschhofen war der Grundstein für den 3:0 Sieg (2. Satz 11: 4; 3. Satz 11:8). Bereits nach diesem Spiel war klar, dass Kraft, Ausdauer und Willenskraft von allen Spielern in höchstem Maße gefordert ist. Die erste Hürde für den geplanten Einzug ins Halbfinale war genommen.

Das zweite Spiel der Vorrunde gegen den Turnerbund Oppau verlief dagegen völlig anders. Hatte man den ersten Satz recht klar mit 6:11 verloren, so staunten die Zuschauer nicht schlecht, als der TVE mit einem fulminanten Start in den zweiten Satz ging. Schlagmann Luca Weber, der trotz starker Erkältung an diesem Tag alles aus sich herausholte, konnte die abgewehrten Bälle seiner Mitspieler zu 90 % alle zu einem Gutpunkt verwandeln. 11:4 Satzgewinn für Eschhofen. Nun war beiden Mannschaften bewusst, wer hier schwächelt und Eigenfehler verursacht, geht als Verlierer vom Platz. In allen 3 folgenden Sätzen konnte sich keine Mannschaft richtig absetzen. Wie zu Beginn bereits erwähnt, wer den Eigenfehler macht wird bestraft. In Satz 3 war dies der TVE und verlor 9:11. Satz 4 verlief ebenso spannend, nur dass dieses Mal Eschhofen den Gegner so unter Druck setzte, dass dieser die Eigenfehler produzierte und Eschhofen 11: 7 gewann. Nun sollte der 5. Satz die Entscheidung bringen, wer als Gruppenerster ins Halbfinale einzieht. Beide Mannschaften konnten sich nicht deutlich absetzen, so dass es bis kurz vor Ende ein ausgeglichenes Spiel war. Vielleicht fehlte Eschhofen die Kraft bzw. Konzentration, um den Satzverlust mit 11:8 nicht verhindern zu können. Somit war man Gruppenzweiter da Oppau auch sein zweites Spiel gegen Blickweiler gewonnen hatte.

Im Halbfinale traf man nun auf den Gruppenersten der Gruppe A, TV Völklingen.

Als Erstes sei zu erwähnen, dass Eschhofen nur eine kurze Erholungspause hatte, da das Halbfinale direkt im Anschluss an das letzte Gruppenspiel stattfand. Ein Spiel, das nicht nur Trainer Dirk Krämer ziemlich mitnahm. Im Fernsehen würde man sagen: Ein Krimi der Extraklasse. Nun sollte sich für den TVE das Erfüllen, was sich jeder Spieler, jeder Fan des Sports und auch die Zuschauer insgeheim gewünscht haben. Ein Schlagabtausch auf höchstem Niveau in solch einem Halbfinalspiel.
Für Eschhofen konnte es gar nicht besser laufen, als mit einer Führung in den ersten Satz zu gehen. Neben dem Schlagmann Luca Weber hatte jetzt auch Tobias Jung seine großen Momente als Zweitschlag. Im Verlauf dieser Partie war es immer wichtiger, dass Tobias J. seinen Mitspieler Luca W. entlastete und dementsprechend auch punktete. 11:7 hieß es am Ende des ersten Satzes. Der zweite Satz verlief ähnlich. Ein Führungswechsel nach dem anderen mit dem etwas besseren Ausgang für den TVE. 11:8 gewann man Satz 2.

Mit dem Gefühl nur noch einen Satzgewinn und wir sind in der 2. Liga ging man nun in den dritten Satz. Alles verlief bestens. 6:1 Führung. Das Feiern konnte eigentlich schon beginnen, doch es kam anders:

Völklingen machte einen Punkt nach dem anderen und Eschhofen traute seinen Augen nicht. Kräftezehrende Angriffe, die zu keinem Punkt führten, machten den Gegner immer stärker. Es war nur eine Frage der Zeit, wann Eschhofen am Boden lag. Kämpferisch konnte man Eschhofen keine Vorwürfe machen. Da man bereits ca. 3 Stunden auf dem Feld stand, war der Kräfteverschleiß enorm. Leider musste Satz 3 und 4 mit 11:7 sowie 11:8 an den TV Völklingen abgegeben werden.

Nun hieß es im 5. Satz: Ruhe bewahren, keine Eigenfehler machen und versuchen auf eigener Seite die Angriffe erfolgreich abzuschließen. Auch hier waren der unermüdliche Wille von beiden Eschhöfern Angreifern lobenswert, die ihre Abwehrspieler immer wieder mitrissen. Beim Spielstand von 6:5 für Völklingen wurden nochmals die Seiten gewechselt. Nach dem 7:5 für den Gegner nahm Eschhofen noch einmal eine Auszeit. In dieser mobilisierte man nochmals alle Kräfte. Über den Ausgleich zum 7:7 hatte man nun einfach das Momentum auf seiner Seite. Beim Stande von 10:7 für Eschhofen machte Völklingen einen Angabenfehler und der TVE hatte sein Ziel erreicht, 2. Bundeliga!

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass mit Mittelmann Björn Wagner und den Abwehrspielern Timo Trenz, Andre Meyer und Matthias Möller eine ganz starke Abwehrleistung dazu geführt hat, diesen Erfolg auf der Heimfahrt mit den rund 35 mitgereisten Fans zu feiern.

 

Dirk Krämer